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Die St.-Johannes-Schützenbruderschaft Stukenbrock e. V.

Die Stukenbrocker Schützen werden zum ersten Mal urkundlich erwähnt im Jahre 1597. Theodor, der damalige Bischof von Paderborn, rief angesichts der Plünderungen und Gräueltaten, die sich an vielen Orten ereigneten, die Bevölkerung auf, Schützengilden und Bürgerwehren zur Sicherung von Haus und Hof, aber auch zum Schutze der Frauen und Kinder zu bilden. Etwa zwei Dutzend Stukenbrocker Schützen waren mit im Einsatz, als am 21. Januar 1601 das Dorf Benhausen von 700 holländischen Reitern angegriffen wurde. Gemeinsam mit Schützen aus Neuenbeken, Altenbeken, Marienloh, Benhausen, Dören, Dahl, Veldrom, Schwaney, Herbram, Iggenhausen und Asseln bildeten sie einen Verteidigungsbund von 300 Mann, die sich erfolgreich gegen die Angreifer zur Wehr setzen konnten.

1933 wurde die Schützengesellschaft Stukenbrock-Dorf gegründet. Überlegungen, sich zunächst als 2. Kompanie der bereits bestehenden Schützengesellschaft Stukenbrock-Senne anzugliedern, wurden schnell verworfen. Das erste Königsschießen fand kurzerhand am Oelbach in der Nähe der Ottenheide statt. Die Königsproklamation und Inthronisierung des Hofstaates nahm man in den Privaträumen des 1. Schützenmeisters Anton Lüke vor. Eine Woche später begann das erste Schützenfest auf dem Saal Westhoff. Erst nach dem Schützenfest wurde eine Gründungsversammlung einberufen und der erste Vorstand gewählt. Bezeichnend für die damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse war, dass die Königskette und die Königinnenkrone von Nachbarvereinen ausgeliehen werden musste. Als Schützentracht einigte man sich auf das Tragen eines dunklen Anzuges mit Schützenhut. Die Offiziere trugen einen Degen und eine Schärpe.

Die enge Verbundenheit zur katholischen Pfarrkirche führte aufgrund der politischen Verhältnisse im Dritten Reich zu Schwierigkeiten. Mit dem Ausbruch des II. Weltkrieges kam das Vereinsleben gänzlich zum Erliegen. Nachdem man sich am 04.11.1951 erstmalig wieder zu einer Versammlung auf dem Saale Westhoff eingefunden hatte, wurde die Neugründung als Bruderschaft auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1952 vollzogen. Maßgeblichen Einfluss hierauf hatte Pfarrer Heinrich Huckschlag, der sich auch als 1. Präses zur Verfügung stellte. Mit dem Anschluss an den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften wurde der bis heute gültige zentrale Leitgedanke „für Glaube, Sitte und Heimat“ übernommen.

Der Bau der Schützenhalle im Jahr 1982 bildete einen Meilenstein in der Geschichte der Bruderschaft, verfügt sie doch seit dem über ein eigenes Domizil. Im Mai 1993 konnte der neue Luftgewehrschießstand in der direkten Nachbarschaft eingeweiht werden. Im Januar 2010 wurde die Einweihung des neuen Übungsraumes für den Spielmannszug gefeiert. Hier ist quasi ein eigenes Gebäude entstanden, dass direkt an den Schießstand angebaut wurde. Dieser Gebäudekomplex auf dem Schützenplatz zwischen Lüchtenstraße und Holter Straße repräsentieren heute eindrucksvoll die positive Entwicklung, die die Bruderschaft im Laufe der Jahre genommen hat.

Bis in die heutige Zeit erfährt die St.-Johannes-Schützenbruderschaft eine stetige Aufwärtsentwicklung und zählt momentan 530 Mitglieder. Innerhalb der Bruderschaft bilden der Spielmannszug, das Blasorchester, Jungschützen, Schießgruppen, Fahnenschwenker und Böllerschützen inzwischen eigene Abteilungen.

Im Jahre 1985 gelang es den Jungschützen mit der Renovierung der Brinkkapelle, diesen einstmaligen denkmalgeschützten Blickfang am Ortseingang von Stukenbrock wieder zur alten Ausstrahlung zu verhelfen. Auch heute sind mit der Pflege der Kapelle und des angrenzenden kleinen Parkes ständig Mitglieder unserer Bruderschaft, die sogenannten Kapellenwarte, ehrenamtlich beschäftigt. Im Jahre 2006 konnte das Ambiente an der Brinkkapelle durch einen Marienbildstock mit der Fatima Madonna erweitert werden.

Ebenfalls sehr aktiv sind die Sportschützen der St.-Johannes-Schützenbruderschaft. Von Schülern bis zu Senioren, die teilweise schon die „70“ überschritten haben, sind hier alle Altersgruppen vertreten und gehen ihrem faszinierenden Sport nach.Obwohl es sich ja um eine Bruderschaft handelt, sind auch einige weibliche Sportschützen dabei. Im Jahre 2007 wurden Scatt-Anlagen (elektronisch arbeitende Schießanlagen)angeschafft, die das Angebot der Schießsportabteilung erweitern.

Die Aktivitäten der Bruderschaft im sportlichen, caritativen und heimatpflegerischen Bereich sind also ebenso umfangreich wie vielfältig. Ob man sich dabei mehr für das gesellige Treiben bei den verschiedenen festlichen Veranstaltungen interessiert, oder sich bei der Verschönerung des Ortsbildes einbringen möchte, ob man den Schießsport favorisiert oder die örtliche Sammlung zugunsten der Kriegsgräberpflege aktiv unterstützen möchte, all dies bleibt jedem Schützen letztendlich selbst überlassen. Die St.-Johannes-Schützenbruderschaft bietet auch gerne Neubürgern die Gelegenheit, durch eine Mitgliedschaft den Kontakt zu den „Alteingesessenen“ zu erleichtern.

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